Auch im Gesundheits- und Sozialwesen müssen neue Wege für die nachhaltige Gewinnung von Nachwuchskräften in sozialen Berufen beschritten werden. Ein kreatives Beispiel hierfür in Duisburg ist die aktuell unterzeichnete Kooperationsvereinbarung des Ev. Christophoruswerkes e.V. und der e.du care – Gesellschaft für Aus- und Fortbildung in der Pflege Rhein Ruhr gGmbH mit den fünf Schulen Gesamtschule Globus am Dellplatz, der Gesamtschule Emschertal, der Gesamtschule Meiderich, der Herbert-Grillo-Gesamtschule und der Sekundarschule Am Biegerpark. Die Kooperation beruht auf dem Vernetzungskonzept „care4future“ der auf Gesundheits- und Sozialwesen spezialisierten contec-Organisationsentwicklungs GmbH mit Sitz auf dem Gesundheitscampus in Bochum. Gemeinsam entwickeln die Kooperationspartner Berufsorientierungstage mit den fünf Schulen. Die Tage werden unter Beteiligung von Auszubildenen im Bereich Pflege durchgeführt und ermöglichen so den Schülerinnen und Schülern einen authentischen Einblick in die Pflegeberufe. Die ersten Schulklassen waren auch schon zu Besuch im Ev. Christophoruswerk und bei e.du care. Teil der Berufsorientierungstage waren vor Ort verschiedene Stationen, in denen typisch pflegerische Tätigkeiten ausprobiert werden konnten, Gespräche mit Bewohner*innen von Einrichtungen möglich waren und viele Fragen mit bereits in der Ausbildung befindlichen Jugendlichen besprochen werden konnten. Das gab für manche Schüler*innen ganz neue Einblicke in eine Berufswelt, die sie vorher gar nicht für sich erwogen hatten. Dabei ist eine Ausbildung in der Pflege mittlerweile besser als ihr Ruf. Mit der Neuausrichtung der Pflegeausbildung 2020 wurden quasi drei Berufe zusammengeführt. Wer eine Ausbildung zur Pflegefachfrau / zum Pflegefachmann macht, wird in der Altenpflege, Kinderkrankenpflege oder in der Krankenpflege ausgebildet, kann sehen, was am besten passt und hat vielfältige berufliche Perspektiven, einen garantiert krisensicheren Job und bei Eignung quasi eine Übernahmegarantie. Drei Berufe in einem mit Sinn und Perspektive. Dennoch steht die Pflege bei der Berufsorientierung oft hinten an. Die Kooperation zeigt bereits jetzt schon, dass wer schon mal die Möglichkeit hatte hineinzuschnuppern, Einrichtungen zu besuchen, mit Bewohner*innen zu sprechen, Tätigkeiten auszuprobieren oder ein Praktikum zu machen, oft mit neuen Augen auf die Pflege schaut, und Schüler*innen die bis dahin dachten, dass die Pflege nicht zu ihnen passt, hier doch ganz neue Möglichkeiten für sich entdecken. Das nun geschlossene Netzwerk ist offen und wird sich sicherlich noch erweitern. Als nächsten Schritt werden für die Schüler*innen der 9. Klassen Praktikumsplätze angeboten.