Vom 26. bis 29. August 2024 begab sich unsere Schule auf eine eindrucksvolle Reise in die Niederlande, um die Spuren des Zweiten Weltkriegs zu erkunden. Unter dem Motto „Auf Spurensuche des Zweiten Weltkriegs – was finden wir in den Niederlanden?“ erlebten wir eine intensive Auseinandersetzung mit der Geschichte des Krieges, der Besatzung und den individuellen Schicksalen jener Zeit.
Tag 1: Overloon und Ysselsteyn – Krieg und Gedenken
Unsere Reise begann am Montagmorgen um 8:30 Uhr in Duisburg, von wo aus wir nach Overloon fuhren. Im Oorlogsmuseum (Kriegsmuseum) erhielten wir eine geführte Besichtigung über den Kriegsalltag verschiedener Menschen in den besetzten Niederlanden. Dabei wurde die Vielfalt der Erfahrungen unter deutscher Besatzung lebendig – von Soldaten über Zivilisten bis hin zu Widerstandskämpfern. Im Anschluss erkundeten wir in Kleingruppen die eindrucksvolle Ausstellung, die uns tiefer in die persönlichen Geschichten eintauchen ließ.
Nach einer kurzen Weiterfahrt erreichten wir die Jugendbegegnungsstätte in Ysselsteyn. Nach dem Mittagessen besuchten wir die deutsche Kriegsgräberstätte, auf der über 31.000 deutsche Soldaten begraben sind. Eine Führung half uns, das Ausmaß der Verluste zu begreifen und brachte uns die Schicksale der hier Ruhenden näher. Am Abend reflektierten wir in einer gemeinsamen Runde die Besatzungszeit der Niederlande und vertieften das Gesehene durch Diskussionen.
Tag 2: Zeitzeugen und Einzelschicksale in Ysselsteyn
Am Dienstagmorgen widmeten wir uns im Besucherzentrum der deutschen Kriegsgräberstätte einem Workshop, der das Erinnern an die Besatzungszeit während des Zweiten Weltkriegs in den Niederlanden thematisierte. Besonders eindrucksvoll war das Treffen mit einem Zeitzeugen, das uns die Gelegenheit gab, persönliche Erfahrungen aus dieser Zeit hautnah zu hören und nachzuvollziehen.
Nach dem Mittagessen ging es wieder zur Kriegsgräberstätte. Hier befassten wir uns mit biografischen Beispielen und individuellen Lebensgeschichten, die wir in Kleingruppen selbstständig erkundeten und vorstellten.
Tag 3: Camp Vught – Ein Konzentrationslager in den Niederlanden
Mittwoch stand der Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Herzogenbusch, besser bekannt als Camp Vught, auf dem Programm. Die Besichtigung des Nationaal Monument und der verschiedenen Gedenkstätten führte uns die Brutalität und Grausamkeit des NS-Systems vor Augen. Besonders intensiv waren die Führungen durch das Lager und die Auseinandersetzung mit dem Leben der Inhaftierten.
Tag 4: Nijmegen – Operation Market Garden und die Befreiung
Am letzten Tag unserer Reise fuhren wir nach Nijmegen, einer Stadt, die im Zweiten Weltkrieg stark umkämpft war. In einer Einführung erfuhren wir mehr über die Operation „Market Garden“ und deren verheerende Folgen für die Stadt und ihre Bevölkerung. Ein Stadtrundgang führte uns durch die Geschichte der deutschen Besatzung und der Befreiung Nimwegens. Am Nachmittag erhielten wir noch eine gemeinsame Führung durch das Valkhofviertel Nimwegens.
Abschluss der Reise
Nach vier intensiven Tagen voller Geschichte und Gedenken endete unsere Reise mit der Rückfahrt nach Duisburg. Wir kehrten nicht nur mit neuen historischen Erkenntnissen zurück, sondern auch mit einer tieferen Wertschätzung für die Bedeutung von Erinnerungsarbeit und den Schutz von Frieden und Freiheit.
Diese Gedenkstättenfahrt war eine wertvolle Möglichkeit, den Schrecken des Zweiten Weltkriegs greifbar zu machen und die Erinnerung an die Opfer lebendig zu halten. Sie zeigte uns, wie wichtig es ist, die Geschichte zu verstehen, um aus ihr zu lernen und die Zukunft verantwortungsvoll zu gestalten.